Beruf wechseln – darauf solltest du achten

Schirin Schahbaz, eine bunt gekleidete, lebenslustige Frau in den 50ern, betreibt einen Alpakahof in Brandenburg. Auf den ersten Blick würde wohl niemand auf die Idee kommen, dass dieser kreative Freigeist, die ihren kunterbunten Bauernhof ganz nach ihren Vorlieben gestaltet hat, Biotechnologie und Wirtschaft studiert und bis vor wenigen Jahren in der Pharmaindustrie gearbeitet hat. Eine schwere Lebenskrise hat sie dazu bewegt, ihr Leben in ihren 40ern komplett umzukrempeln und ganz nach ihren eigenen Spielregeln zu leben. Die kreative Seite, die sie in ihrem alten Leben nie wirklich ausleben konnte, bestimmt jetzt ihre zweite Lebenshälfte.

Als ich vor kurzem einen Bericht über Schirin und andere Menschen wie sie gelesen habe, die in der Mitte ihres Lebens einen radikalen Berufswechsel vollzogen haben, wurde mir einmal mehr bewusst, was für eine ungeheure Kraft in einem mutigen Neuanfang liegen kann. Als Coach für berufliche Neuorientierung begleite ich jeden Tag Menschen im Veränderungsprozess und auch wenn nicht alle ihr Leben so drastisch auf den Kopf stellen wie Schirin, habe ich eines immer wieder beobachten können: In jedem von uns schlummert ein
riesiges unausgeschöpftes Potential und viele großartige Ideen. Und der Mut, einen beruflichen Neuanfang zu wagen, wird mit ungeahnten Entwicklungen belohnt.

Möchtest auch Du Dich von mir durch einen beruflichen Neuanfang coachen lassen?

Habe ich den falschen Beruf gewählt?

„Und was machen Sie beruflich?” Diese scheinbar harmlose Frage ist in Wirklichkeit ganz schön aufgeladen. Denn wir alle verbinden unweigerlich bestimmte Vorstellungen mit Berufen und den Menschen, die sie ausüben. Die Tätigkeit, mit der wir unser Geld verdienen und einen Großteil unseres Tages verbringen, beeinflusst natürlich, wie wir uns fühlen, wie wir denken, wie wir die Welt sehen. Um so wichtiger ist es, dass diese Tätigkeit mit unserem Wesen, unseren Bedürfnissen und unseren grundlegenden Werten in Einklang ist.

Wie fühlst Du Dich, wenn Dich jemand nach Deinem Beruf fragt? Bist Du stolz auf das, was Du tust und was Du schon erreicht hast und freust Dich über jede Gelegenheit, Deine Erfahrungen mit anderen zu teilen? Oder kommt Dein Beruf Dir wie ein schlecht sitzender Anzug vor – etwas, das eigentlich gar nicht richtig zu Dir passt? Vielleicht bist Du Deinem Beruf entwachsen, vielleicht war er noch nie so richtig Deins. Egal woran es liegt: Es ist nicht zu spät, noch einmal die Richtung zu ändern.

Wann ist ein Berufswechsel sinnvoll?

Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen dafür, dass Du an einem Punkt angekommen bist, an dem ein Berufswechsel Sinn macht. Hier habe ich nur ein paar der häufigsten Gründe aufgelistet. Wenn Du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, lege ich Dir meine Artikel Wann ist es Zeit, sich beruflich zu verändern und Soll ich kündigen? ans Herz.

1) Der Job passt nicht zu Deinen Fähigkeiten:

Wenn ein Großteil dessen, was Du in Deinem Job Tag für Tag tun musst, nicht Deinen natürlichen Begabungen entspricht, solltest Du einen Wechsel in Betracht ziehen. Denn selbst wenn Du Dir über die Jahre alle nötigen Fähigkeiten angeeignet hast, ist es ein Jammer, wenn Deine eigentlichen Talente nie genutzt werden. Ich erlebe oft, dass Menschen erstaunt sind, wie leicht ihnen die Arbeit plötzlich fällt, wenn sie etwas tun, was mehr ihren natürlichen Begabungen entspricht. Lass Dich überraschen!

2) Du fühlst Dich ausgebrannt:

Wenn Deine Arbeit Dich völlig überwältigt und erschöpft, Du Dich langfristig deprimiert fühlst, alles negativ siehst und anfängst, Dich immer weiter zurückzuziehen, so sind das klare Zeichen für ein Burnout und Du solltest schnellstmöglich etwas ändern. Mehr zu diesem Thema erfährst Du in meinem Artikel Burnout – was tun?.

3) Deine finanzielle Situation stimmt nicht:

Geld ist nicht alles, doch eine Bezahlung, die Deinen Fähigkeiten und Deinen Leistungen angemessen ist, ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern gibt Dir die Freiheit, Dein Leben nach Deinen Wünschen zu gestalten und Dich so abzusichern, dass Du auch im Alter noch selbstbestimmt leben kannst – das ist keinesfalls unwichtig.

4) Du siehst keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten:

Du hast alles erreicht, was Du in Deiner jetzigen Tätigkeit erreichen kannst und Dein Job ist jetzt reine Routine? Wenn Du in Deinem Job nicht mehr wachsen kannst, solltest Du ernsthaft überlegen, einen neuen Weg einzuschlagen.

Aber Achtung: Es gibt auch schlechte Gründe für einen Jobwechsel. Unten habe ich ein paar Gründe aufgelistet, bei denen ich nicht zu einem radikalen Berufswechsel raten würde und Dich ermutige, zunächst nach anderen Lösungen zu suchen. Spüre einmal nach, ob vielleicht einer von diesen Gründen hinter deinem Jobfrust steckt:

1) Du bist überlastet oder im Gegenteil unterfordert, hast aber noch nicht das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten gesucht. Versuche, eine gemeinsame Lösung zu finden, bevor Du aus Frust das Handtuch wirfst.

2) Es gibt einen Konflikt mit einem oder mehreren Kollegen, der Deinen Arbeitsalltag belastet, aber Du hast noch nicht aktiv nach einer Lösung dafür gesucht. Auch hier solltest Du zunächst die Möglichkeiten offener Gespräche und gegebenenfalls einer Mediation ausschöpfen, um den Konflikt zu lösen.

3) Du bist unzufrieden, weil Du Dich vergleichst: Eigentlich ist Dein Job völlig in Ordnung und passt gut zu Dir, doch Du bist neidisch auf die Jobs anderer Menschen. Hier rate ich Dir, ganz genau hinzuschauen: Findest Du andere Jobs beneidenswert, weil sie besser zu Deinen Neigungen und Fähigkeiten passen, oder geht es darum, dass sie prestigeträchtiger sind und mehr Beachtung finden? Ist letzteres der Fall, hat das Problem vielleicht eher mit Deinem Selbstwert zu tun, als mit Deinem Job und ein Jobwechsel wird daran nicht viel ändern.

4) Dein Frust hat eigentlich gar nichts mit Deinem Job zu tun. Wenn wir im falschen Job feststecken, kann das nämlich verheerende Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens haben, doch andersherum kann es auch sein, dass der wahre Grund für Deine Unzufriedenheit außerhalb des Berufs zu finden ist. Vielleicht ist das eigentliche Problem Deine Beziehung, Dein Freundeskreis, Deine Wohnsituation oder die Tatsache, dass Du Deine Hobbys vernachlässigt und der Job dient Dir momentan nur als Projektionsfläche für Deine Unzufriedenheit. Vielleicht bist Du auch durch eine persönliche Krise stark belastet und brauchst eine Auszeit von der Arbeit, könntest aber nach entsprechender Erholungszeit gut wieder in Deinem jetzigen Beruf arbeiten.

Was tun, wenn man den falschen Beruf hat?

Die Erkenntnis, im falschen Beruf feststecken, kann unheimlich deprimierend sein und Dein Privatleben und sogar Deine Gesundheit negativ beeinflussen. Bevor Du Dich auf die spannende Reise der beruflichen Neuorientierung begibst, möchte ich Dir deshalb eines mitgeben: Sei nicht zu hart mit Dir selbst. Du hast vielleicht jetzt das Gefühl, dass Du den falschen Beruf gewählt hast, aber Du hattest einmal gute Gründe, Dich für diese Laufbahn zu entscheiden. Mache Deinem früheren Ich keine Vorwürfe und ärger Dich nicht über „verlorene” Zeit. Keiner von uns kann voraussehen, wie sich unser Leben entwickeln wird und welche persönlichen Veränderungsprozesse wir durchlaufen werden.

Unser Leben ist ein ständiger Veränderungsprozess und wir alle wachsen und lernen in unserem eigenen Tempo. Wenn Du jetzt weißt, dass Dein Beruf nicht mehr zu Dir passt, schau nach vorne und freue Dich darauf, welche positiven Veränderungen ein Berufswechsel in Deinem Leben auslösen wird.

Du bist Dir sicher, dass Dein Beruf nichts mehr für Dich ist Glückwunsch, dann steht Dir ein spannendes Abenteuer bevor! Wahrscheinlich fühlst Du Dich erstmal ratlos, doch denk daran: Es kann nur besser werden! Ein Berufswechsel ist oft mit Anstrengung und einer Phase der Unsicherheit verbunden, doch in den allermeisten Fällen löst er eine regelrechte Kettenreaktion von positiven Veränderungen aus.

Ein Berufswechsel ist eine tolle Chance, um Dein Leben grundlegend zum Besseren zu verändern. Deshalb lohnt es sich, dieses Projekt systematisch anzugehen und Dir Zeit zu nehmen, Dir wirklich klar darüber zu werden, wo Du hinwillst.

Im Folgenden möchte ich Dir eine Liste von W-Fragen mitgeben, die Dir helfen werden, möchte ich Dir helfen, jetzt sofort mehr Klarheit darüber zu erlangen, wo es für Dich beruflich hingehen soll.

Möchtest Du tiefer verstehen, warum Du im falschen Beruf gelandet bist und wo Deine eigentlichen Leidenschaften und Stärken liegen? Nimm Kontakt mit mir auf – ich berate Dich kostenlos und unverbindlich zu meinem Coaching-Angebot.

>> Warum will ich wechseln?

Wie für jede große Entscheidung im Leben gilt auch für die berufliche Neuorientierung: Wenn Du Dir über das „warum” im Klaren bist, wird es Dir viel leichter fallen, auf Kurs zu bleiben. Nicht nur, warum Du Deinen jetzigen Beruf nicht mehr verfolgen willst, sondern auch, was Du durch den Wechsel erreichen willst. Traue Dich dabei ruhig, Dir große Ziele zu setzen. Wann, wenn nicht jetzt?

>> Wo stehe ich?

Mache eine Bestandsaufnahme: Wo stehst Du beruflich und im Leben. Welche Ziele hast Du bereits erreicht und was möchtest Du unbedingt noch tun? Was kam bisher immer zu kurz? Wie würde Dein ideales Leben aussehen und was fehlt Dir, um dort anzukommen? Wie kann Dir ein Berufswechsel dabei helfen?

>> Was kann ich?

Schreibe Deinen Lebenslauf – nur diesmal etwas anders. Notiere möglichst genau, was für Fähigkeiten Du mitbringst, aber arbeite dabei nicht nur Deine beruflichen Stationen ab. Schreibe auch auf, was Dich sonst noch auszeichnet. Gehst Du einem kreativen Hobby nach? Fungierst Du für Deine Freundinnen als kompetente Beziehungsberaterin? Bist Du ein toller Vater? Bist Du besonders gut darin, andere Menschen zu ermutigen? Hältst Du die besten Reden auf Familienfeiern? Hast Du ein Spezialwissen, mit dem Du andere regelmäßig überrascht? All das gehört zu Deinen Qualifikationen.

>> Wer bin ich?

Nutze diese Gelegenheit, um ein paar Dinge grundsätzlich zu hinterfragen: Was für ein Mensch bist Du? Was sind die Werte, die Dein Leben bestimmen? Welche Rolle spielt Arbeit in Deinem Leben? Wie viel Geld brauchst Du, um Dich wohlzufühlen? Wie möchtest Du wohnen? Wie viel Zeit brauchst Du für Freunde, Familie, Haustiere und Hobbies? Wo könntest Du Kompromisse machen und wo absolut nicht? Nur Du mit einem ganz konkreten Bild davon, wer Du bist und
wie Du leben möchtest, beginnst, wirst Du einen Beruf finden, der wirklich zu Dir passt.

>> Wo werde ich gebraucht?

Vielleicht hast Du schon einen ganz bestimmten Job oder ein bestimmtes Berufsfeld vor Augen, von dem Du immer geträumt hast. Doch wenn Du Dir noch unsicher bist, wo Deine Reise hingehen soll, geht es im nächsten Schritt darum, herauszufinden, wo Menschen mit Deinen speziellen Fähigkeiten und Neigungen besonders gesucht werden. Gerade wenn Du schon viele Jahre in Deinem Beruf arbeitest und Dich vor allem mit Menschen aus diesem Bereich austauscht, ist es gut möglich, dass es ganze Berufsfelder gibt, die Du gar nicht kennst oder von denen Du keine Ahnung hast, dass jemand wie Du dort händeringend gesucht wird. Deshalb ist mein nächster Arbeitsauftrag für Dich: Recherche, Recherche, Recherche. Schau Dich mit offenen Augen um, lies Dich in Bereiche ein, die Dir interessant erscheinen und schaue Dir die Laufbahnen der Menschen an, die in diesem Bereich tätig sind.

>> Was fehlt mir noch?

Du hast einen Bereich gefunden, der Dich interessiert, aber Du bist Dir unsicher, ob Deine Qualifikationen ausreichen? Lass Dich nicht entmutigen, sondern mach Dich schlau, welche Möglichkeiten es gibt, Dir durch eine Fortbildung oder eine Umschulung die nötigen Kenntnisse zu verschaffen.

>> Wer kann mir helfen?

Ein gutes Netzwerk ist Gold wert. Plattformen wie LinkedIn oder Xing können Dir helfen, Dich mit Menschen in Deinem Wunschbereich zu verbinden aber unterschätze auch nicht Dein persönliches Netzwerk. Sei offen und mutig und sprich mit Deinen Freunden und Bekannten
über deinen Wunsch nach Veränderung. Auf diese Weise können sich oft ganz unverhoffte Möglichkeiten ergeben, weil jemand, den Du kennst, jemanden kennt, der jemanden kennt…
Zugleich ist dies auch eine tolle Möglichkeit, deine persönlichen Cheerleader zu finden. Die Menschen in Deinem Leben, die Deinen Veränderungsprozess ermutigend unterstützen, solltest Du auf jeden Fall nah bei Dir behalten!

Ich hoffe, dieser Artikel konnte Dich darin bestärken, Deine eigene berufliche Neuorientierung in Angriff zu nehmen. Unten habe ich die wichtigsten Punkte aus diesem Artikel noch einmal für Dich zusammengefasst.

Wenn Du Dir tiefgehende, professionelle Unterstützung bei Deinem Berufswechsel wünschst, nimm Kontakt mit mir auf. Ich höre mir gerne Deine aktuelle Situation an und erzähle Dir mehr vom Coachingprozess. Ich freue mich auf den Austausch mit Dir!

Zusammenfassung

Hier noch einmal das Wichtigste, das ich Dir mit diesem Artikel auf den Weg geben möchte:

Denk daran: Ein beruflicher Neuanfang ist kein einfaches Projekt, aber er kann riesige positive Veränderungen in allen Bereichen Deines Lebens bewirken.
Hinterfrage Deine Gründe für einen Berufswechsel kritisch und verschaffe Dir Klarheit darüber, warum Du gehen willst und was genau sich im nächsten Job ändern soll.
Deine innere Einstellung ist der Schlüssel zum Erfolg – Konzentriere Dich auf alles, was Du schon geschafft hast, beweise Mut und blicke mit Neugier und Begeisterung nach vorne.
Beginne mit einer gründlichen Bestandsaufnahme Deiner Werte, Fähigkeiten und Ziele, bevor Du Dich an die Recherche des Arbeitsmarktes machst.

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Nicole Martens

Meine Vision ist es, Menschen darin zu unterstützen, wieder glücklich und zufrieden in ihrem Job zu sein – einem Job der Spaß macht und in dem die eigenen Werte gelebt werden können.

Ich bin Coach für die berufliche Neuorientierung, ehemalige Personalleiterin und stand vor ein paar Jahren an dem Punkt, an dem Du vielleicht heute stehst. Ich weiß genau wie es sich anfühlt, wenn man nur noch im Gedankenkarussel feststeckt und es gefühlt nicht weitergeht. Gerne möchte ich Dir zeigen, wie auch Du einen anderen beruflichen Weg gehen kannst.